Sonnenschutz und After Sun Pflege

Wir haben Sommer, und auch wenn die Sonne nicht jeden Tag scheint, haben wir denoch sehr oft gutes Wetter. Da zieht es die Meisten nach draußen, was auch sehr gut ist. Die frische Luft, der Sonnenschein, das Zwitschern der Vögel, der sanfte Duft von Blüten, die als wundervolle Farbtupfer unsere Gärten schmücken, all dies trägt zu guter Laune und einem gesunden Geist bei. Doch einen kleinen Haken gibt es doch bei Sommer, Sonne und Strand. Die Sonne selbst tut uns zwar gut, kann uns aber mit ihren Strahlen auch schaden. Die Sonne strahlt 3 verschiedene Arten von Strahlen aus, von denen wir immer wieder hören: UVA, UVB und UVC. UVC Strahlen werden komplett von der Athmosphäre absorbiert und erreichen uns Menschen auf der Erde nicht. Bei einem Teil der UVB Strahlen ist dies ebenfalls der Fall, doch einige schaffen es auch noch auf die Erdoberfläche. Die größte Menge machen somit die UVA Strahlen aus. Diese UVA Strahlen mit einem kleinen Anteil UVB Strahlen sind die, vor denen wir die Haut schützen sollten. Es gibt mehrere Vorgehensweisen sich vor der Sonne zu schützen. In diesem Beitrag gehe ich aber größtenteils auf naturkosmetische Produkte ein, die uns vor der Sonne schützen. Für weitere Infos zum Thema Sonnenschutz kannst du dir diesen Artikel anschauen.

Jeder kennt Sonnencreme. Jeder kennt auch die Abkürzung LSF oder SPF mit einer Zahl dahinter. Meist rangiert sie von 20 bis 50+. Doch was genau heißt das jetzt? Und wie wähle ich die richtige Zahl?
LSF oder SPF stehen für Lichtschutzfaktor, respektiv auf englisch sun protection factor. Die Zahl steht dafür wie viel länger man sich in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Aber wie weiß ich denn, wie lange ich ohne LSF auskomme? Irgendwie muss ich ja wissen wie lange die Ausgangszeit ist? Kein Problem, dafür gibt es sehr praktische Tabellen in denen man sich seine Haut-, Haar- und Augenfarbe anschaut und das Risiko wie schnell man einen Sonnenbrand bekommt ohne Sonnenschutz. Wenn man bei Google Sonnenschutz Tabelle eingibt, wird man gleich fündig. Sobald du weißt zu welchem Sonnenhauttyp du gehörst kannst du losrechnen. Die Tabelle wird dir verraten was die Eigenschutzzeit deiner Haut in Minuten ist. Die Rechnung für den verwendeten Sonnenschutz lautet so:

Eigenschutzzeit der Haut x Lichtschutzfaktor = UV-Schutz in Minuten

Das heißt zum Beispiel bei einer Eigenschutzzeit von 20 Minuten mit einem LSF von 30:

20 Minuten x LSF 30 = 600 Minuten UV-Schutz

Wenn du diese Zahl in Stunden umrechnen willst teile dein Resultat einfach durch 60. In diesem Fall sind es also 10 Stunden, die du in der Sonne verbringen kannst ohne das Risiko einen Sonnenbrand zu bekommen.

Aber halt! Ganz so einfach ist es doch nicht. Die Formel stimmt schon und auch die Produkte garantieren dir diesen Schutz aber er wird durch einige Faktoren reduziert. So zum Beispiel durch unausreichendes Auftragen des Produktes, durch Kontakt mit Wasser, das Abtrocknen danach, das Abreiben an Kleidung oder Möbeln/Autositzen/etc.
Ein Erwachsener sollte ungefähr 2-3 Esslöffel Sonnencreme benutzen um den gesamten Körper einzucremen. Nur mal wischwasch drüber schmieren reicht also nicht. Auch nach dem Baden im Schwimmbad, See oder Meer muss nachgecremt werden. Und selbst wenn man beim Wandern ist, lohnt es sich alle 1-2 Stunden spätestens nachzucremen, da durch simplen Abrieb und schwitzen der Schutz auch reduziert wird. 

Welche Sonnenschutzprodukte du nutzen willst hängt ganz davon ab was du bevorzugst. Doch ein paar Punkte sind wichtig zu wissen:

- Herkömmliche Sonnenschutzprodukte benutzen chemische synthetische Sonnenfilter, die zum Teil hormonell aktiv wirken und zur Korallenbleiche beitragen, was zum Aussterben der Korallenriffe führt. Diese Stoffe sind also gesundheitsschädigend für Mensch, Tier, Natur und Umwelt. Bei zertifiziert naturkosmetischen Sonnenschutzprodukten ist dies nicht der Fall, da diese auf mechanische Sonnenfiltern zurückgreifen, so zum Beispiel mineralische Filter wie Titan Dioxid oder Zink Oxid. Wer nun bei diesen Stoffen Angst hat um Nanopartikel kann seinen Kopf zur Ruhe legen, in zertifizierter Naturkosmetik sind Nanopartikel verboten. Somit kann die Haut diese Sonnenfilter nicht aufnehmen, da sie nicht klein genug sind um barrieregängig zu sein (dieser Ausdruck bezeichnet die Fähigkeit eines Stoffes in die Haut und somit in den Körper einzudringen, wie dies bei Nanopartikeln möglich ist). Die Schutzpartikel legen sich um die Haut wie einen Mantel und können unsere Haut so effektiv vor schädlicher Strahlung schützen.

- Eine getönte Tagescreme mit leichtem LSF reicht nicht, um die Haut richtig vor Sonneneinwirkung zu schützen. Im Sommer sollte man entweder seine Foundation mit etwas Sonnencreme mischen, die Sonnencreme zuerst auftragen und dann die Foundation, oder ganz einfach nur Sonnencreme benutzen. Dies ist die effektivste Wahl und belasstet die Haut auch am Wenigsten. Foundation mit Sonnencreme liegt recht schwer auf der Haut, führt zu einem leichten Wärmestau, erhöht das Risiko für Pickelchen und kann zu unschönen Schlieren führen, falls die Produkte zusammen nicht richtig funktionieren wollen.

- Kinder sollten immer mit mindestens LSF 30 oder höher eingecremt werden, da ihre Haut noch viel zarter und empfindlicher ist! Auch eine Kopfbedeckung ist unbedingt notwendig und bei sehr starker Hitze sollten Kinder, genau wie ältere Menschen, sich im kühlen Schatten aufhalten, am Besten in einem Haus.

Welche Sonnenschutzprodukte gibt es denn überhaupt im naturkosmetischen Bereich?
Bis vor ein paar Jahren war dies eine berechtigte Frage. Doch seit einer Weile kann Naturkosmetik ganz ohne Probleme mit herkömmlichen Sonnenschutzmitteln mithalten. In meinen Augen sind sie die klaren Gewinner, denn effektiver Schutz gepaart mit gesunden Inhaltsstoffen ist für mich ein absoluter Must! Auch in der Naturkosmetik findet man Cremes, Gele, Öle, Sprays, Sticks und co. Hat hier jemand was von wasserfest gesagt? Kein problem, haben wir auch. Und LSF 50+? Na klar! Keiner hat mehr ne Ausrede, dass Naturkosmetik nichts taugt, man kein Produkt findet und selbst das Weißeln, was viele Menschen stört ist kein Thema mehr. Doch hierzu noch ein paar Worte...

Wenn Sonnenschutz, dann bitte richtig, sonst kann man es auch lassen. Klar, das weiße Glänzen nach dem eincremen ist nicht unbedingt sexy. Aber Hautkrebs, Sonnen- respektiv Altersflecken und faltige Haut sind es für viele auch nicht. Doch all dies sind Folgeschäden von ungeschützter Sonneneinwirkung. Nur ein wenig Creme benutzen damit man nicht klebt oder glänzt gilt nicht. Such dir ein Produkt aus, was dir liegt, aber spare nicht an den falschen Stellen. Wenn du Sonnenschutzmittel falsch anwendest bringen sie dir fast genau so viel als wenn du einfach drauf verzichtest. 


Ich habe einige Sonnenschutzprodukte selbst getestet und kann sagen, sie überzeugen mich ziemlich alle. Mit von der Partie waren Sonnenmilch LSF 20, 30 und 50 von Eco Cosmetics, die Plant Stem Cell Antioxidant Sunscreen Sun 30 von Mádara und ein Sonnenöl Spray LSF 20 von Biosolis.
Am Liebsten mag ich die Eco Cosmetics Sonnenmilch LSF 20 und das Sonnenöl von Biosolis. Was mir aufgefallen ist, je höher der LSF, desto schmieriger wird das Ganze, was natürlich Sinn macht. Die mineralischen Filter dicken die Creme an und je höher der Schutz ist, desto mehr von diesen Pudern ist enthalten. So wird die Creme dann etwas schwerer. Doch so ähnlich ist das bei herkömmlicher Sonnencreme auch. Das Sonnenöl in meinem Fall beschwert aber überhaupt nicht und enthält sogar noch attraktive Glitzerpigmente, die einen in der Sonne erstrahlen lassen. Gut riechen tun alle Produkte, mal mehr, mal weniger nach dem typischen (von mir heißgeliebten) Sonnencremegeruch. Das riecht für mich immer gleich nach Urlaub und Meer.
Auch den Lippenbalsam von Ey! Organic Cosmetics habe ich getestet, ebenso wie den von Hurraw. Beide ähneln sich sehr. Sie sehen auf den Lippen recht weiß aus und sind eher zäh aufzutragen, doch sie schützen hervorragend. Ich bekomme die Umrandung der Lippen schnell verbrant und diese Produkte schützen mich da sehr toll. Den weißen Schimmer kann man schnell mit einem Hauch Lipgloss oder etwas Lippenstift verschwinden lassen. Oder man steht dazu und lässt es weiß sein, denn Sonnenschutz ist wichtig, und man sollte sich nicht dafür schämen. 

Ein weiterer ganz wichtiger Punkt ist die Pflege danach. Doch was mache ich mit meiner sonnengeküssten Haut? Hier meine Empfehlungen zur After Sun Pflege:

- Wenn man weiß, dass man nicht mehr in die Sonne geht, sollte man die Reste der Sonnencreme entfernen, etwa unter der Dusche oder mit einem Produkt wie dem Melting Cleansing Oil von Mádara, was speziell für das Entfernen von Make Up und Sonnencreme empfohlen wird. Auch ein anderes Reinigungsöl dürfte die Sonnencreme abnehmen. Danach mit einem normalen Reinigungsprodukt nachreinigen.

- Die Haut wird durch die Sonne erhitzt. Um einen Hitzestau zu verhindern sollte man nach dem Reinigen der Haut keien zu reichhaltige Pflege auftragen, da Fett einen Mantel um die Haut legt, der die Hitze in der Haut gefangen hält.

- Feuchtigkeit braucht die Haut nach dem Sonnenaufenthalt am Meisten. Hier eignet sich vor allem Aloe Vera Gel. Das gibt es von Farfalla zum Beispiel in einigen Varianten. So auch als spezielles Calming Skin Repair Gel, was die Haut zusätzlich beruhigt und regeneriert. Auch Produkte, die Hyaluron enthalten sind geeignet, da Hyaluronsäure die Fähigkeit hat das 1000-fache ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit zu speichern. So wird die Feuchtigkeit auf der Haut bewahrt. Ein Produkt was ich hier empfehlen kann ist das Hydra Firm Concentrate Jelly von Mádara. Es gibt viele weitere passende Gele, etwa von Santaverde, PHB Ethical Beauty oder Urtekram. Auch Martina Gebhardt hat eine Aloe Vera Linie. Es gibt auch Wasserlotionen, die nur einen sehr geringen Anteil and Fett und einen Großteil an Feuchtigkeit bieten, diese sind nach der Sonne optimal. Hydrolate und Toner bieten zusätzliche Feuchtigkeit.

- Etwas Öl und Fett tut trotzdem gut, etwa in Form von Gurkensamenöl oder Aloe Vera Öl. Diese beiden sind wahre Feuchtigkeitsgranaten, sind leicht auf der Haut und geben der Haut nach dem Sonnenbaden alle wichtigen Nähr- und Mineralstoffe, die sie braucht. Auch Sheabutter, Oliven- und Avocadoöl eignen sich gut. 

- Beruhigende und regenerierende Wirkstoffe sind von großem Vorteil. So etwa ätherisches Lavendelöl, Bisabolol, Kamille blau, Manuka. Diese Einzelwirkstoffe kann man zum Beispiel seinem Aloe Gel, seiner Feuchtigkeitslotion oder seinem Öl beifügen.

- Hier einige Mischideen: Eine nussgroße Portion Aloe oder sonst ein Feuchtigkeitsgel, zwei bis drei Tropfen Aloe vera Öl und zwei Tropfen Bisabolol etwa von Mádara in der Hand vermischen und auf Gesicht und Decollté verteilen. Oder zwei Sprühstöße Hydrolat auf´s Gesicht sprühen, dann Sheabutter mit einem Tropfen 10% verdünntes (etwa in Jojobaöl) Lavendelöl in die feuchte Haut einmassieren.

- Es gibt einen ganz tollen After Sun Spray von ey! Organic Cosmetics. Dieser hat einen LSF von 10, der sich gut für den Abend eignet. Er enthält Schimmerpartikel und ist gaaanz leicht getönt, er gibt einen ebenmäßigen Teint und lässt einen wundervoll schimmern.

- Viel Wasser trinken ist ebenfalls wichtig für die Regeneration der Haut. Nur Feuchtigkeit von Außen reicht nicht, man sollte die Haut auch von Innen versorgen.

Alle genannten Produkte kannst du auf Ecco Verde finden und einige davon auch in deinem lokalen Bioladen. Benutzt du schon naturkosmetische Sonnenschutzmittel? Oder hast du dich bisher nicht an sie rangetraut? Ich hoffe dieser Artikel konnte dich neugierig machen und du testest ganz bald, was die natürlichen Alternativen zu den herkömlichen Chemiekeulen sind.

Falls du Fragen zu diesem Thema hast, lass es mich gerne wissen! Teile diesen Artikel auch gerne mit Freunden oder Familie, denn von Sonnenschutz hat jeder was!

Ich wünsche dir einen wundervollen sonnigen Tag,
Dein Soul Traveler Inès

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