Seifenrezept - Rich and Royal

 Vor einer Weile habe ich mir vorgenommen, ein reichhaltiges, verwöhnendes Rezept zu erstellen. Ich wollte einige teure(re) Öle und Fette nutzen, und auch ein richtig cremiges Schaumgefühl erzeugen. Diese Seife sollte was für Festtage werden. Etwas Besonderes, das man lieben Menschen schenkt oder auch einfach nur für sich selbst, wenn man sich was Gutes tun will. Also tüfftelte ich mit dem Seifenrechner hin und her, tauschte Fette aus, spielte mit Prozenten bis ich zufrieden war. Wichtig waren mir ein guter cremiger Schaum, eine gute Festigkeit, nicht zu stark reinigend und eine gute Haltbarkeit im Bezug auf’s Ranzig werden. All das passte für meinen Geschmack also ging‘s ab an die Siedetöpfe. 

Das Rezept verhielt sich traumhaft. Kein Anziehen, aber auch nicht zu lange flüssig. Farblich ist es leicht dunkler, aber färben konnte ich es trotzdem ohne, dass sich die zugegebenen Farben irgendwie veränderten. Wenn man dieses Rezept jedoch schneeweiß haben möchte, wird man denke ich doch scheitern. Die Seife wurde recht heiß in der Form, einen Gelkern hat sie aber nicht und gerissen ist sie auch nicht.

Auch das Ausformen ging ruckzuck, bei diesem Rezept ist nichts mit Matschepampe. Lässt sich fein schneiden, schön glatt und dürfte auch problemlos stempelbar sein. 

So und nun zum Inhalt. Ich hab vorhin schon erwähnt, dass ich einige teurere Fette nutzen wollte. Hier habe ich mich schließlich für Mangobutter und Pistazienöl entschieden. Mango liebe ich schon lange, für mein Empfinden macht es die Seifen so sinnlich cremig. Pistazienöl hingegen hatte ich eigentlich für Mardinseife gekauft, aber meine leichte Abneigung gegen Seifen mit hohem Olivenölanteil haben mich bisher davon abgehalten eine Mardin zu sieden. Das Pistazienöl sollte also sonstwo glänzen, und worin besser als in einer Genussseife? Gesagt, getan.

Um das Rezept fest zu bekommen und cremigen Schaum zu fördern, entschied ich mich als „Hauptfett“ Schweineschmalz zu benutzen. Jetzt mag der ein oder andere sagen „Aber das ist doch kein elegantes Fett!“ Mag sein, aber ich LIEBE die Konsistenz von Schwein in Seife. Und das Hautgefühl, welches ich mit dieser Seife vermitteln wollte brauchte genau das, die cremige Dekadenz von Schweinefett. Auch hält Schweini den Leim lang flüssig, was in diesem Rezept zusammen mit der Mango (die gerne mal schnell anzieht) zu dem perfekten mittelflüssigen Leim führt. 

Um Schaum zu bekommen, kam noch Kokosnussöl hinzu, aber nicht zu viel. Wir wollen ja keine zu stark entfettende Seife. Und dann zum Schluss noch einen Schuss Sonnenblumenöl HO. Wieso? Weil ich auch dieses Öl sehr zu schätzen weiß und es mittlerweile oft für mich Olive in vielen Rezepten ersetzt. Und mit der momentanen Ölknappheit kann man ja fast auch schon von einem teueren Öl reden. Purer Luxus halt ;)

Das Rezept:

- Schweineschmalz 35%

- Kokosnussöl 23%

- Sonnenblumenöl HO 17%

- Mangobutter 15%

- Pistazienöl 10%

Überfettung ist natürlich frei wählbar, ich habe jedoch 5% genommen (persönliche Präferenz)

Wasser zu Lauge nahm ich, wie immer, 2:

Als Laugenflüssigkeit habe ich beim ersten Versuch nur destilliertes Wasser genommen. Ich könnte mir jedoch hier auch einen Mix aus Wasser und Essig vorstellen. Auch Milch, etwa Schaf oder Kokos würden definitif zum Luxusfaktor dieser Seife beitragen.

Beduftet habe ich sie mit ätherischen Ölen, gefärbt mit Micas aber auch da gilt: jeder hat natürlich freie Wahl. Sogar ohne Duft und ohne Farbe würde diese Seife noch durch ihre cremige Eleganz bestechen. ;)

Ich wünsche euch viel Freude mit diesem Rezept und hoffe ihr findet sie genau so toll wie ich!

Herzlich,

Eure Inès

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